Mittwoch, 20. Januar 2016

Nachrichtenüberblick SpaceX

Finanzspritze für Raptor-Entwicklung

Wie letzte Woche bekanntgegeben wird die US Air Force SpaceX finanziell bei der Entwicklung des Raptor-Triebwerks unterstützen. Dieser Methan-getriebene Raketenmotor soll einmal die geplante Mars-Rakete von SpaceX (bislang unter dem Kürzel BFR - Big F*cking/Falcon Rocket bekannt) ins All befördern. SpaceX arbeitet schon seit einigen Jahren daran. Die Finanzhilfe der Air Force kommt im Rahmen eines Regierungsprogramms zur Entwicklung eines neuen Triebwerks, welches das russische RD-180-Triebwerk ersetzen soll. Die vor allem vom US-Militär genutzte Atlas V-Trägerrakete von SpaceX-Konkurrent ULA (ein Joint Venture von Boeing und Lockheed Martin) nutzt dieses als Haupttriebwerk, was sich seit den verstärkten außenpolitischen Spannungen zwischen Russland und dem Westen (Ukraine-Konflikt) als Problem erweist.
Es sollen maximal 61 Millionen Dollar gezahlt werden, bei Investitionen von SpaceX in doppelter Höhe (122 Millionen Dollar). Das Projekt läuft bis Ende 2018 und soll zu einer Raptor-getriebenen Oberstufe für die Falcon 9 führen.

http://www.defense.gov/News/Contracts/Contract-View/Article/642983


SpaceX testet gelandete Hauptstufe der Falcon 9 am Boden

Bei einer Testzündung der im Dezember erfolgreich gelandeten Stufe wurden Schubschwankungen festgestellt. Die Rakete ist zur Zeit wieder im Hangar für weitere Inspektionen.
Die Frage, wie einfach - oder schwierig - sich die erneute Verwendung einer bereits geflogenen Stufe gestalten wird ist für SpaceX von entscheidender Bedeutung. Nur bei relativ geringem Wartungsaufwand werden Elon Musks ehrgeizige Ziele zur Kostenreduzierung erreichbar sein. Als Negativbeispiel kann hier das Space Shuttle der NASA dienen: Obwohl wiederverwendbar war es am Ende teurer als Einweg-Systeme.

Auf dem Weg zum Test auf der Startrampe (Bild: SpaceX)

Frachtflüge zur ISS: NASA verkündet Gewinner der zweiten Runde

Neben SpaceX haben auch die Firmen Orbital ATK und Sierra Nevada Corporation Aufträge für jeweils mindestens sechs Frachtflüge zur Internationalen Raumstation ISS erhalten. Dass SpaceX dabei sein würde, galt allgemein als sicher. Dass allerdings sowohl Orbital ATK als auch SNC (letztere mit ihrem noch nicht einsatzbereiten Minishuttle Dream Chaser) ausgewählt wurden, ist eine Überraschung. Möglicherweise waren die Mittel am Ende für drei Unternehmen ausreichend, da die beiden Schwergewichte Lockheed Martin und Boeing bereits vor Monaten aus dem Rennen waren. Gerüchteweise waren sie schlicht zu teuer.

http://www.nasa.gov/press-release/nasa-awards-international-space-station-cargo-transport-contracts

Dream Chaser von SNC in der unbemannten Frachtversion (Bild: SNC)


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